Therapieschwerpunkte
von Jobst Vent Physiotherapie
von Jobst Vent Physiotherapie
Krankengymnastik
Krankengymnastik ist eine aktive und passive Behandlung. Das Beschwerdebild des Patienten gibt die angemessene Behandlungstechnik vor:
- Aktives, funktionelles Üben zur Förderung der Beweglichkeit von Muskeln und Gelenken, sowie spezifischen Therapien zur Behandlung von Lähmungen
- Passive Mobilisation zur Vermeidung von Versteifungen und Schmerzen, Kräftigende gezielte Übungen für geschwächte Muskulatur zur Verbesserung der Haltung und Koordination der Bewegung
- Entspannende Übungen für verspannte Muskulatur zur Dehnung und Wiederherstellung der optimalen muskulären Voraussetzungen
- Anleitung des Patienten für eigenes Üben im Alltag
Manuelle Therapie
In der Manuellen Therapie werden Funktionsstörungen des Bewegungssystems untersucht und behandelt, z.B. bei Kopfschmerzen, Hexenschuss, Tennisellenbogen oder Bewegungseinschränkungen nach einer Verletzung. Die Manuelle Therapie hilft, Schmerzen zu beseitigen und Bewegungsstörungen zu lindern. Bevor der Physiotherapeut die Behandlung festlegt, überprüft er u.a.:
- Gelenkmechanik
- Muskelfunktion
- Koordination der Bewegungen
Bei der Manuellen Therapie können sowohl passive Techniken als auch aktive Übungen zum Einsatz kommen. In der Behandlung mobilisiert der Therapeut eingeschränkte bzw. blockierte Gelenke durch sanfte Techniken oder stabilisiert überbewegliche, instabile Gelenke durch individuelle Übungen. Ziel der Manuellen Therapie ist es, das Zusammenspiel zwischen Gelenken, Nerven und Muskeln wieder herzustellen.
KG-Geräte
Die gerätegestütze Krankengymnastik ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Rehabilitation nach Gelenkverletzungen, Knochenbrüchen und Operationen. Der Physiotherapeut kann hier die motorische Kontrolle und Stabilität ebenso zielgerichtet und individuell einüben wie die Kraft und Ausdauer. Die guten Möglichkeiten, dreidimensional und mit angepassten Gewichten gemäß der Alltagsbelastung des Patienten zu arbeiten, wirken positiv auf den Heilungsprozess.
Je nach Krankheitsbild und Befund wird dem Patienten ein individueller Trainingsplan erstellt. Dabei steht nicht das isolierte Training einzelner Muskeln im Vordergrund, sondern die Erarbeitung funktioneller Bewegungsmuster und Automatisierung von Bewegungsabläufen. Wichtig ist systematische Wiederholung gezielter Muskelanspannungen mit dem Ziel der Leistungssteigerung. Therapeutisch verbessert wird:
- die Muskelfunktion
- die Funktion des Atmungs-, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselsystems
Manuelle Lymphdrainage
Das Lymphsystem hat die Aufgabe, Flüssigkeiten abzutransportieren und zu filtern, die sich im Gewebe bei verschiedenen Stoffwechselvorgängen ansammeln. Störungen dieser Funktion führen meist zu einer Ansammlung der Gewebsflüssigkeit, die nach außen durch Schwellungen sichtbar wird. Ursachen für Lymphstauungen sind z.B.:
- Entfernung von Lymphknoten
- Krebserkrankungen
- Verletzungen durch Unfälle
- erkrankte Lymphgefäße
Die Manuelle Lymphdrainage wird von speziell ausgebildeten Physiotherapeuten auf Anordnung des Arztes eingesetzt, um eine mangelhafte Funktion des Lymphsystems zu unterstützen. Dabei verwendet der Therapeut spezielle Handgriffe, die durch rhythmische, kreisende und pumpende Bewegungen der flachen Hände mit sehr geringem Druck die Flüssigkeit in Richtung Hals verschieben. Teilweise wird über die Atmung und Anregung entfernt liegender Lymphknoten eine Sogwirkung erzielt, die den Abtransport unterstützt. Auf diese Art kommt es zur Abschwellung des Gewebes, Schmerzen werden reduziert und das Gewebe wieder lockerer und weicher, so dass sich auch die Bewegung verbessert.
PNF
PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) wird bei Patienten eingesetzt, deren natürliche Bewegungsabläufe gestört sind. Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig, so dass die Therapieform bei orthopädischen und neurologischen Erkrankungen oder auch nach chirurgischen Eingriffen und Verletzungen eingesetzt werden kann.
Ziel des Physiotherapeuten ist es, das Nerven- und Muskelsystem durch eine Anbahnung von Bewegungsabläufen in die Lage zu versetzen, notwendige Bewegungen wieder durchzuführen. Dies geschieht durch gezielte Berührungen und Bewegungsaufträge. PNF ist dabei als Koordinationstraining zur Regulierung der Muskelspannung geeignet und hilft, das ökonomische Bewegungsverhalten wiederzuerlangen.
PNF kann nur von speziell dafür ausgebildeten, zertifizierten Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Atemgymnastik
Durch eine gezielte Atemgymnastik stärken Sie die Atemmuskulatur und erhöhen so Ihre Atemleistung. Insbesondere bei Atemwegs- und Lungenerkrankungen spielen diese Übungen und ein regelmäßiges Atemtraining beim Patienten eine wichtige Rolle. Auch Leistungssportler sollten auf die richtige Atemtechnik achten Lungenvolumen sowie Ausdauer richtig trainieren. Außerdem entspannt Atemgymnastik fast augenblicklich und fördert die Konzentration.
- Spezielle Techniken zur Unterstützung der Atmung bei Lungenerkrankungen, Asthma und anderen Atemwegserkrankungen wie z. B. Mobilisation des Brustkorbs, Maßnahmen zur Sekretlösung, Lockerung der Atemmuskulatur und speziellen Lagerungen zur Erleichterung der Atmung
- Anleitung des Patienten für eigenes Üben im Alltag
Schlingentisch
Bei der Behandlung im Schlingentisch bekommt der Patient eine Erleichterung bei vielen Bewegungen durch die Aufhebung der Schwerkraft. Es werden Teile des Körpers in Schlingen gehängt und dadurch die Wirbelsäule und Gelenke entlastet. Eingeschränkte oder ansonsten schmerzhafte Bewegungen werden erheblich erleichtert. Darüber hinaus kann ein Zug an der Wirbelsäule angelegt werden, der die schmerzhaften Regionen zusätzlich entlastet.
Triggerpunkttherapie
In der Triggerpunkttherapie werden dann die Verspannungen gelöst. Eine Art der Triggerpunktbehandlung ist die Dehnung des Muskels bis an die Grenze des Unbehagens. Dabei drückt der Therapeut gezielt mit seinem Daumen auf den Triggerpunkt und erzeugt einen erträglichen, schmerzhaften Druck. Der so erzeugte Schmerz aktiviert die körpereigenen Systeme der Schmerzhemmung. Der Körper reagiert mit einer Spannungssenkung der Muskulatur. Nach diesem ersten Abklingen des Druckschmerzes erhöht der Therapeut erneut den Druck, um eine weitere Spannungssenkung des Muskels zu erreichen.
Nach zwei bis drei Wiederholungen ist die Spannungssenkung meistens ausgereizt. Bei der Triggerpunkttherapie wird somit vom Physiotherapeuten applizierten Schmerzreizen gearbeitet. Dabei ist es wichtig, die richtige Dosierung zu finden. „Die einfache Regel lautet: Der Patient bestimmt die Intensität, und diese sollte im Komfortbereich liegen“
Wärme- u. Kältetherapie
Wärmeanwendungen werden häufig als vorbereitende und unterstützende Maßnahme für physiotherapeutische Behandlungen eingesetzt, da sie durchblutungsfördernd und schmerzlindernd auf die Muskulatur und anderes Gewebe (z. B. Gelenkkapsel) einwirken. Es gibt verschiedene Wärmetherapien.
- Warmpackung: Sie besteht meist aus Naturmoor oder Fango und wirkt durchblutungsfördernd, muskelentspannend und schmerzlindernd, z. B. bei rheumatischen Erkrankungen.
- Heißluft: Mit speziellen Strahlern können Körperregionen erwärmt und somit ihre Durchblutung angeregt werden. Patienten, die sich ungern mit Moor oder Fango „einpacken lassen“, können bei dieser Heißluft-Therapie meist besser entspannen.
Zudem gibt es verschiedene Formen der Kältetherapie: Kühlpacks, Eistauchbad, Eisabreibung mittels Eiswürfel oder mit Eiswasser gefüllte Kompressen, die individuell für einzelne Gelenke (Knie, Fuß) geformt sind. Die Eis-Anwendungen haben je nach Temperatur und Dauer sehr unterschiedliche Wirkungen:
- Schmerzlinderung
- Entzündungshemmung
- Schwellungsabbau geschwollener Gelenke
- Durchblutungsverbesserung oder -reduzierung
Elektrotherapie
In der Elektrotherapie werden Erkrankungen unter Einwirkung von verschiedenen und speziellen Stromformen behandelt. Durch die Elektrotherapie sollen die Symptome einer Erkrankung oder Folgen eines Traumas so beeinflusst werden, dass der Kreislauf Schmerz-Spannungserhöhung - Minderdurchblutung - Schmerz durchbrochen wird. Auch die Nervenleitfähigkeit wird verbessert.
Ein weiterer Schwerpunkt der Elektrotherapie sind die Muskelreizung zur Muskelkräftigung und die Einbringung von Medikamenten über die Haut (Iontophorese) mittels Elektroden.
Damit wird auch eine günstigere Ausgangssituation für die physiotherapeutische Behandlung geschaffen.
Ziele in der Elektrotherapie sind:
- Schmerzlinderung
- Durchblutungsförderung
- Entspannung der Muskulatur
- Stoffwechselsteigerung
- Muskelkräftigung
- Verbesserung der Nervenleitung
- Resorptionsförderung von Ödemen und Gelenkergüssen.